Stress im Alltag ist kein seltener Begleiter. Es ist dabei unabhängig woher der Stress resultiert. Oft sind Unstimmigkeiten im Job oder auch positiver Freizeitstress im Familienleben die Ursache für stressbedingte Symptome. In allen Bereichen werden Erwartungen gestellt. Es gilt Ziele zu erreichen oder den Chef zufriedenzustellen. In vielen Fällen verlieren wir uns selbst dabei aus den Augen, beißen die Zähne zusammen und überstehen die unangenehme Zeit.
Abgesehen von anderen Stresssymptomen ist die Folge von andauerndem Stress oft ein verspannter Kiefer. Aber nicht genug damit. Sobald ein Kiefer verspannt ist, können daraus wiederum einige andere Symptome resultieren. Patienten klagen dabei häufig über Ohrenschmerzen, Kopfschmerzen, aber auch über Probleme wie ein plötzlich auftretender Tinnitus. Ein verspannter Kiefer muss deshalb dringend behandelt werden, um die Folgeprobleme gar nicht erst entstehen zu lassen.
Ist die Kiefermuskulatur verspannt, signalisiert der Körper höchste Alarmstufe. Dies sollte auf jeden Fall Ernst genommen werden. Oft bleibt der Prozess unentdeckt, da er eher langsam passiert. Spürt der Mensch Schmerzen, ist es meist schon zu spät. Manche Ursachen, die eine verspannte Kiefermuskulatur als Konsequenz mit sich bringen, werden oft lange nicht entdeckt, da der Betroffene die Ursache nicht wahr nimmt. Dazu zählt zum Beispiel Zähne Knirschen in der Nacht. Knirscht ein Mensch nachts mit den Zähnen, ist das nicht nur schädlich für die Zähne, sondern auch für den Kiefer. Die permanente Überanspruchung führt zu einer Verspannung. Diese wiederum kann sehr schmerzhaft sein. Oft wacht der Betroffene zusätzlich am nächsten Morgen mit unerklärlichen Kopfschmerzen oder Verspannungen im Nackenbereich auf.
Liegen solche Symptome vor, muss diesen auf jeden Fall auf den Grund gegangen werden. Meist kann der Zahnarzt für Aufklärung sorgen. Er kann feststellen, ob ein Patient mit den Zähnen knirscht oder nicht. Dies ist am Abrieb an den Zähnen zu erkennen. Auch andere Krankheiten wie eine Fehlstellung im Kiefer oder Arthrose können Auslöser für eine verspannte Kiefermuskulatur sein. Hohe oder fehl angebrachte Zahnkronen stellen ebenfalls eine Ursache für einen verspannten Kiefer dar.
In den allermeisten Fällen ist die Ursache jedoch auf zu viel Stress zurückzuführen. Es muss also gezielt dem Stress entgegengewirkt werden. Am besten suchst du hierzu einen Massagetherapeuten auf oder praktizierst regelmäßige Entspannungs- aber auch Atemübungen. Auch Akupressur kann helfen den Kiefer zu lockern. Gehe positiv durchs Leben und nehme dir Auszeiten im Alltag!
Die Zähne zusammenzubeißen, führt im Übrigen meistens auch dazu, dass sich andere Regionen im Körper verspannen. Der Kiefer ist das Bindeglied zwischen Nacken, Zunge und dem Schulterbereich. Er hat deshalb im Körper eine wichtige Aufgabe und sollte deshalb entspannt sein. Es gibt einige hilfreiche Tricks, mit denen du deinen Kiefer auch im stressigen Alltag entspannen kannst:
Lasse dich massieren!
Verspannungen jeglicher Art können mit einer Massage hervorragend gelindert und aus dem Weg geschaffen werden. Einer der größten Kaumuskeln ist der Musculus masseter. Er führt vom Jochbein zum Kieferknochen und stellt damit den größten Muskel im Mundbereich dar. Entstehen in den sogenannten Triggerpunkten Verspannungen, kann das nicht nur für den Kiefer unangenehme Folgen haben.
Am besten hilft dann eine Massage des Kaumuskels. Dazu kannst du entweder selbst Hand anlegen oder einen erfahrenen Massage-Therapeuten Hand angelegen lassen. Den Muskel kannst du ganz einfach massieren, indem du mit dem Zeige- oder Ringfinger leichte kreisende Bewegungen unterhalb des Wangenknochens ausführst. Auch ein lockeres Öffnen und Schließen des Mundes kann die Muskulatur lockern.
Lockere das Kiefergelenk!
Das Kiefergelenk ist auf der Höhe der Ohrläppchen angebracht. Öffnest oder schließt du den Mund leicht, kannst du das Kiefergelenk sogar selbst ertasten. Hast du die Kuhle des Gelenkes gefunden, klopfe das Gelenk leicht ab. Lasse den Mund dabei leicht geöffnet. Übe unterschiedlichen Druck dabei aus!
Im Anschluss kannst du das Gelenk für weitere 20 Sekunden massieren. Übe hierbei größeren Druck aus. Verspannungen im Kiefergelenk können sich auch durch wiederholtes Öffnen und Schließen des Mundes lösen. Auch ein Hin- und Herbewegen des Gelenkes kann Abhilfe schaffen und festsitzende Verspannungen lösen.
Übst du zeitgleich Druck auf das betroffene Gelenk aus, kannst du die Verspannung lösen.
Massiere deine Zunge!
Die Zunge hat einen erheblichen Einfluss auf den Kiefer. Eine Zungenmassage kann deshalb für erhebliche Entspannung in der Muskulatur sorgen. Fahre dafür deine Zähne langsam der Reihe nach ab. Beachte hierbei sowohl die Vorder- als auch die Rückseite deiner Zähne.
Presse die Zunge mit leichtem Druck gegen deinen Oberkiefer. Kreisende Zungenbewegungen im Mundraum helfen die Verspannung im Kiefer zu lösen.
Bei Problemen mit dem Kiefer kann außerdem der Besuch bei einem Kieferorthopäden für Aufschluss sorgen. Eventuell liegt eine Zahnfehlstellung vor, die behoben werden muss und dadurch zum Verschwinden der Kieferprobleme beiträgt.
Nutze kalte und warme Kompressen!
Sowohl Kälte als auch Wärme kann dabei helfen Entzündungen oder Schwellungen zu heilen. Kälte sollte hierbei vor allem bei Entzündungen oder einer Überbeanspruchung eingesetzt werden.
Wärme kann dabei helfen Verspannungen zu lockern oder gar zu lösen. Die Behandlung mittels einer warmen Kompresse wird dein Kiefergelenk entspannen und die Verspannung eventuell sogar beseitigen.
Achte auch bei deiner Ernährung darauf eher weiche Speisen zu dir zu nehmen. Zu starkes Kauen kann die Kiefermuskulatur zusätzlich verspannen und dem Problem eher kontraproduktiv entgegentreten.
Sport ist ein gutes Mittel zur Stressbewältigung. Die regelmäßige Ausübung von sportlichen Aktivitäten kann dazu beitragen Verspannungen zu beheben und sie erst gar nicht entstehen zu lassen.
Gestalte deinen Alltag entspannt. To-do-Listen sind ein gutes Mittel um Stress besser zu bewältigen oder ihn erst gar nicht aufkommen zu lassen. Auch wenn die Aufgaben auf den ersten Blick den Eindruck erwecken, sie seien nicht zu bewältigen – lasse dich nicht verunsichern und gönne dir Pausen vom Stress. Manchmal kann ein kurzer Spaziergang an der frischen Luft bereits Wunder bewirken.
Schlaf ist zusätzlich ein wichtiger Punkt, der auf keinen Fall außer Acht gelassen werden sollte. Nur wer ausreichend Schlaf bekommt, ist fit für den Alltag und damit bereit dem Stress den Kampf anzusagen. Setze dir Ziele, die du einfach erreichen kannst. Die Motivation bleibt dadurch erhalten und der Berg der Aufgaben scheint nicht unüberwindbar.